So richtig hat sich ja die Energie-Frage auch nicht zum beherrschenden Wahlkampfthema gemausert, obwohl es sicherlich Gründe dafür gegeben hätte: Kaum ein Thema trifft etwa derart umfassend die Bevölkerung wie die weitere mögliche modifizierte Nutzung des Verbrennungsmotors; und dieses Problem beschränkt sich ja keineswegs alleine auf die ins Gerede gekommenen Dieselmotoren.
All dies wiederum gehört zum noch umfassenderen Komplex der Energien überhaupt, ihrer Modifikationen und Sicherungen. Es ist wie häufig auch hier so: Es gibt keine einfachen Lösungen, und die verschiedenen Ansätze sind wiederum derart differenziert und vielschichtig, dass in den Parteien verschiedene Aspekte verfolgt werden, die sich dann zuweilen überschneiden, während andere Lösungsansätze nur hier oder nur dort propagiert werden – also eine klare Kante in der Energiefrage sucht man zwischen den einzelnen Mandatsbewerbern vergeblich.
Eigentlich ist das gut so, denn – wie wir von netzwerk südbaden wissen – sind gerade in solchen verzwickten Problemlagen alle radikalen Lösungen oder einfache wie einseitige Beschlüsse falsch: Es bedarf vielmehr sorgsamer Abwägungen und verschiedener Maßnahmen, die sicherlich im Blick auf das notwendige Ziel einer Energiesicherung und Behutsamkeit im Umgang mit den Ressourcen getroffen werden müssen.
Eine solche bedachte Vorgehensweise ist natürlich auch für die Propagierung der Elektroautos angebracht: Sie sind selbstverständlich nicht das Allheilmittel in unserer bedrängenden Zeit, denn, mal ganz abgesehen von der geringen Reichweite dieser Fahrzeuge und dem schütteren System von Aufladestationen, darf man doch auch einmal fragen, woher denn die Energie kommt, mit denen diese Fahrzeuge „betankt“ werden sollen:
Steckdosen produzieren keinen Strom. Und dennoch kann ein bedachter Schritt in der Förderung von E-Mobilen richtig sein, wenn er zugleich mit Verbesserungen an den Verbrennungsmotoren einhergeht, auf die wir von netzwerk südbaden natürlich nicht ab morgen verzichten können.
Diesen Fragen geht unser Septemberheft nach, auch in Verbindung mit der Vorstellung von vier Kandidaten für den Bundestag aus Südbaden. Weitere interessante Themen, wie etwa die etwas zwielichtige Praxis der Ferienwohnungsnutzung in der extremen Wohnsituation in Freiburg, werden aufschlussreich dargestellt.
Eine anregende und vielleicht sogar im Blick auf die unmittelbar bevorstehende Wahl wichtige Lektüre
wünscht Ihnen herzlichst netzwerk südbaden
– der Herausgeber –
Daniel Schnitzler