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Im Frühjahr 2015 wird sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) am südlichen Oberrhein in die Ausbaupläne für das dritte und vierte Gleis der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Riegel einmischen. Präsident Steffen Auer und die Hauptgeschäftsführung bereiten auf der Grundlage einer Befragung der betroffenen Betriebe eine Vorlage für den Verkehrsausschuss und die Vollversammlung vor. Darin heißt es, dass die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft an einer autobahnparallelen Trasse geringer als an der bestehenden und von der Bahn bisher präferierten Strecke zu bewerten sind.
Bei der Bestandserhebung der IHK in Freiburg wurden alle Firmen befragt, die sich in einem Korridor von 300 m entlang der beiden möglichen Güterzugtrassen befinden. So ist die Zahl der betroffenen Unternehmen an der Bestandsstrecke mit 656 und 4 200 Arbeitsplätzen deutlich höher als jene der Unternehmen an der Autobahn. Hier sind es lediglich 43 Unternehmen mit 570 Arbeitsplätzen betroffen. „Festzuhalten bleibt, dass auch aus Sicht der regionalen Wirtschaft keine der beiden Trassenvarianten als konfliktfrei zu bewerten ist“, betonte der IHK-Präsident.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden nun gemeinsam mit dem vergleichenden Gutachten des Beratungsbüros „Team Ewen“ dem Verkehrsausschuss und der Vollversammlung der IHK Sülicher Oberrhein im März vorgelegt, damit die beiden Gremien sich bestmöglich informiert für eine der beiden Trassenvarianten aussprechen können.
Vor allem der Lärm macht nicht nur den Anwohnern der Bestandsstrecke zu schaffen, sondern auch den Unternehmen und ihren Mitarbeitern. 31 Unternehmen an der Bestandsstrecke klagenüber zu hohe Lärmemissionen durch die Rheintalbahn. Bei 27 Unternehmen sind Erschütterungen ein Problem. Zehn Unternehmen müssten darüber hinaus sogar mit vorübergehenden oder dauerhaften Flächeninanspruchnahmen leben. Besonders in den Gewerbegebieten in Herbolzheim und Mahlberg/Ettenheim steht eine autobahnparallele Trasse im Konflikt mit den Interessen der ansässigen Unternehmen.